Das Land liest in Mistelbach

10. September 2022 | 19:30 Uhr

Im Gespräch: JOSEF HASLINGER

Moderator Klaus Zeyringer sprach in Mistelbach mit Josef Haslinger über sein Werk und seine Bezüge zu Niederösterreich. Der Autor las ausgewählte Textstellen aus seinen Werken "Phi Phi Island", "Jáchymov" und "Mein Fall".


(c) Josef Schimmer

(c) Josef Schimmer - v.l.n.r.: Bibliotheksleiterin Beatrice Hrusa, Josef Haslinger, Klaus Zeyringer, Leiter Literaturhaus NÖ Michael Stiller, Kulturstadtrat Josef Schimmer

Josef Haslinger wuchs im Waldviertel auf und war Sängerknabe im Zisterzienserkloster Zwettl. Bereits während seiner Studienzeit war er im Literaturbetrieb tätig, zählte 1992 zu den Mitbegründern der Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch und reüssierte als gesellschaftspolitisch engagierter, politikkritischer Autor.

Seinen Durchbruch zum Bestsellerautor mit hohem inhaltlichen Anspruch erlangte Haslinger mit den Romanen Opernball (1995) und Das Vaterspiel (2000). 2007 publizierte der Schriftsteller den Band Phi Phi Island, der sich mit seinen Erlebnissen während des katastrophalen Tsunamis 2004 auf eben dieser thailändischen Insel beschäftigt. 2011 erschien der Roman Jáchymov, der vor dem Hintergrund des Kalten Krieges die Biographie des tschechischen Eishockeytorwarts Bohumil Modry (1916 - 1963) beschreibt.
Mit bewundernswertem Mut, einer ebensolchen Größe, sich jeder revanchistischen Anmutung zu enthalten, analytisch, selbstkritisch und ohne die spirituelle Herkunft zu denunzieren, setzt sich Josef Haslinger im Band Mein Fall (2020) mit seiner Geschichte, der Geschichte des sexuellen Missbrauchs im Sängerknabenkonvikt Stift Zwettl, auseinander (alle Titel S. Fischer Verlag).

Das Land liesteine Kooperation von Treffpunkt Bibliothek und Literaturhaus NÖ